Willkommen in der Auferstehungskirche, Maria!

27.12.2024Ungelsheim

Am 2. Weihnachtstag wurde in der katholischen Kirche St. Stephanus in Ungelsheim die letzte Messe gefeiert. Auch viele evangelische Christinnen und Christen waren der Einladung gefolgt und erlebten in der gut gefüllten Kirche einen Gottesdienst, der musikalisch vom Chor TonArt gestaltet wurde.
Stadtdechant Pfarrer Andreas Brocke predigte über einen Text aus der Apostelgeschichte, der über die Hinrichtung von Stephanus und die Verfolgung der frühen Christinnen und Christen berichtet (Apg. 7,54ff.). Seinen Glauben frei leben zu dürfen, ist ein Geschenk. Trotzdem kennen auch wir Christinnen und Christen der Gegenwart Zeiten der Trauer und von Not und Bedrängnis. 
Für viele sei es ein trauriger Tag, sich von der Kirche zu verabschieden, in der die Kinder und Enkelkinder getauft wurden, in der viele die erste Kommunion empfangen haben, in der geheiratet wurde und nicht nur Gemeindemitglieder in ihrer Trauer aufgefangen wurden.
Aber Christinnen und Christen haben zu allen Zeiten gerade in Krisenzeiten neue Aufbrüche gewagt. Dieser 2. Feiertag sei so ein Tag des Aufbruchs, an dem Maria in die evangelische Auferstehungskirche umziehen würde. So wie es in Mündelheim schon länger praktiziert wird, dass ganz selbstverständlich evangelische Gottesdienste in der katholischen Kirche gefeiert würden, so sei es ab März an jedem 2. Sonntag im Monat in Ungelsheim – eben nur umgekehrt. Das sei nicht nur eine schöne ökumenische Hausgemeinschaft, sondern ein guter Weg in die Zukunft.

Nach der Messe begleiteten Pfarrer Brocke und Pfarrer Kaspers Maria mit Jesus im Arm auf einem Wagen liegend in die Auferstehungskirche. Viele schlossen sich dem Zug an. Dort kam der Krippe vor der Krippe zum Stehen. Mit einer kurzen musikalischen Andacht wurde Maria willkommen geheißen. Danach gab es noch Kaffee, Tee, Gebäck und Zeit für Gespräche im Gemeindesaal. Danke an alle, die diesen Tag ermöglicht haben.